Reiseberichte
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ICH WÄR SO GERNE MILLIONÄR!
YAP ist hip! Schon allein der nur mit einem knappen Tüchlein, kess um die Hüften geschwungen, bekleidete Jüngling, der uns zur Begrüßung eine Blumengirlande um den Hals legt! Vor dem Flughafengebäude lagern barbusige Frauen, mit Blumenkränzen geschmückt.
Betelnusskauen ist hier wieder groß angesagt, praktisch findet man keinen einzigen Einheimischen ohne dicker Backe, spucken ist allerdings nur in eigens dafür bestimmte Behältnisse erlaubt, überhaupt ist alles sehr sauber, und auch Recycling, vor allem von Dosen, ist selbstverständlich!
Das Beste aber ist: Das Geld liegt hier auf der Straße!
Einst wurden schwarze, bis zu zwei Meter hohe Steinscheiben, mit Löchern in der Mitte, aus Palau mit Booten nach Yap verfrachtet. Und sie sind als Zahlungsmittel, neben Muschelgeld, immer noch in Gebrauch! Wird Land oder eine Braut erworben, bleibt der Stein, wo er ist, auf alten Steinpfaden oder vor den gepflegten, mit Blumengärtchen versehenen Hütten und mit liebevollen Details verzierten Häuschen, aufgestellt, nur der Besitzer wechselt. Aber jeder im Dorf weiß um die Geschichte und die Besitzverhältnisse. Der Wert eines Steines hängt auch nicht von der Größe ab, sondern von den Geschichten, die sich um ihn ranken. Oft wechseln Steine auch ihren Besitzer, um Unrecht wieder gut zu machen.
Kurioserweise fährt man also mit dem mit Klimaanlage und allen modernen technischen Errungenschaften versehenen Auto auf neu errichteter Asphaltstraße durch eine der hiesigen Steinbanken.
Bei unseren Spaziergängen durch die Dörfer halten wir stets einen kleinen Zweig in der Hand, als Zeichen des Respekts und der friedlichen Absicht. Schade, dass dies nicht auch in unseren Landen üblich ist!
Traditionen werden überhaupt noch hoch gehalten und die Regeln von den Village Chiefs bestimmt. Und die stehen eindeutig über den gesetzlichen Bestimmungen des Government. Leider verliert sich manche Sinnhaftigkeit unter dem Einfluss modernerer Lebensweisen. Dass Frauen für Männer und sich getrennt kochen müssen und die Herren der Gesellschaft sich in eigene Männerhäuser, in früheren Zeiten sogar mit einer für sie beschäftigten mistress, zurückziehen können, mag ja noch angehen.
Unser Dive Master jedoch hat es gewagt, ein Mädchen aus einer niedrigeren Kaste zu heiraten und hat damit seinen ganzen Besitz verloren, auch in seinem Dorf darf er sich nicht mehr blicken lassen.
Mit ihm verbringen wir aufregende Stunden unter Wasser! Nicht nur Mantas, Krokodilfische, Oktopusse, Pufferfische und riesige Red Snappers begleiten uns auf unseren Tauchgängen, bis zu zwei Meter lange Grauhaie und Schwarzspitzenhaie umkreisen uns diesmal hautnah, als wollten sie um Futter betteln, fast vergessen wir zu atmen!
Land am Ende des Regenbogens, so nennt sich PALAU und es ist auch das Ende unserer Inseltour!
Tradition findet man in der modernen, touristischen Stadt Koror nur mehr im Museum und auch die Umrundung von Babeldaob auf einsamer Asphaltstraße durch grünhügelige Landschaft ist unspektakulär, einzige Attraktion ist ein mit Zip-Line und Schienenbahn erreichbarer Wasserfall.
Dafür bietet die Wasserlandschaft ein einzigartiges Ambiente! Mehr als 200 runde knobs of limestone erstrecken sich vor der südlichen Küste von Koror. Entstanden sind die Rock Islands durch Unterwasser - Erosionen, nun ragen sie wie Pilze aus dem von Algenvariationen in verschiedenen Blautönen gefärbten Wasser, sind mit grünem Dschungelwuchs bedeckt und von Höhlen und weißsandigen Durchlässen durchzogen, Brutstätte für seltene Vogelarten.
Mit einem Speedboat flitzen wir im Slalom durch die Fantasy World. In einer stillen Bucht steigen wir in Kajaks um und gleiten durch aus dicht verwinkeltem Mangrovengebüsch geformte Grotten, in denen auch so manches Krokodil lauert. Die andächtige Stille wird nur durch das Plätschern der Paddelschläge und den lockenden Rufen der Vögel unterbrochen.
Den nächsten Schönheitswettbewerb gewinnen wir, for sure! Nach der romantischen Gondelei fetzen wir weiter zum Milky Way, eine kleine, milchig blaue Bucht, in der sich mineralstoffreicher Grundschlamm angesammelt hat. Unter viel Gejohle verpassen wir uns gegenseitig eine hellgraue Ganzkörpermaske, bald sieht das Schiff wie eine wandelnde Gespensterburg aus, bevor jeder wild kreischend den Sprung ins Wasser tut.
Herrlich ist wieder das Schnorcheln im glasklaren Wasser, einige Fische sind so zutraulich, dass sie spielerisch auf der Hand gleiten und sacht zupfen, die Unterwasserwelt fasziniert uns immer wieder aufs Neue!
Üblicherweise meidet man die Begegnung mit Quallen. Doch in dieser Zauberwelt liegt, eingekesselt von den grünen Pilzen, das wundersame Reich der Jelly-Fische. Seit Tausenden von Jahren schweben die durchsichtig, zart orange gefärbten Fallschirmchen im ewigen Kreislauf von Licht und Dunkel friedlich durch die Fluten eines nun vom Meer abgetrennten Salzwassersees. Sanft kitzelnd streifen sie über unsere Haut und wir hören sie von den Mythen uralter Zeiten wispern.
Ewig könnten wir so mit ihnen tanzen, aber der Flug auf die PHILIPPINEN nach MANILA ist schon gebucht. Das Stadtgetriebe holt uns unsanft in die Realität zurück, einzig die Stille des Chinesischen Friedhofs versetzt uns wieder in eine skurrile, fast unwirkliche Welt. Wie eine Kleingartensiedlung liegen die Häuser, in denen sich nicht nur die Steinsärge, sondern auch Sanitärräume, Schlafzimmer und andere Einrichtungsgegenstände befinden, auf einer Anhöhe. Zum Wochenende werden lustige Partys gefeiert und so manche Familienangehörige bleiben gleich hier wohnen.
Die letzten Tage verbringen wir auf der philippinischen Insel MINDORO
im Aninuan Beach Resort und auch der vorbeistreifende Tropensturm Nock Ten kann uns nicht daran hindern vor uns hinzuträumen.
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