Bergabenteuer


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Der Weg ins Basislager des Mount Everest

Everest-Basislager, 10.04.2006

Fast zwei Wochen sind vergangen, seit wir alle zusammen in der Khumbu-Region unterwegs sind. Die Ankunft der Gruppe war am 29. März in Syangboche, einem kleinen Airstrip oberhalb von Namche Bazar, dem Hauptort der Khumbu- Region.

Die ersten drei Nächte verbrachten wir in einer Edel- Lodge in Namche (3440m), um uns zu akklimatisieren. Mini-Wanderungen in die Nachbardörfer Khunde und Khumjung. Unser Team fügt sich gut zusammen, wir haben jede Menge Spaß zusammen und es ist auch niemand dabei, der anderen etwas beweisen will.

Drei Bergführer werden unser auf sechs Teilnehmer geschrumpftes Kletter-Team führen - Vernon Tejas, Dave Morton und Lhakpa Rita Sherpa, der gleichzeitig auch der Leiter des Sherpa-Teams ist - gemeinsam bringen sie es auf 15 Gipfelerfolge am Everest.

Unser Kletter-Team, soweit noch nicht aus der Webseite von Alpine Ascents bekannt, besteht aus drei US-Amerikanern (Kay, Suzanne und Chris), einem Briten (Alistair), einem Belgier (Jacques) und mich.

Wie gesagt, es passt alles, außer meine Gesundheit. Ein hartnäckiger Husten mit Fieber wird immer schlimmer. Vorerst mache ich aber das volle Programm mit der Expedition mit.

Am 1.April wandern wir vier Stunden in das idyllische Dorf Thame (3800m) und bleiben dort in der Lodge von Apa Sherpa, der seit Jahren im Guinness Buch der Rekorde zu finden ist. Derzeit hält er bei 15 Gipfelerfolgen am Everest - der Berg hat sein Leben geformt. Im Kloster von Thame erhalten wir die Segnung des Rinpoche von Thame, danach sind wir bei Lhakpa Ritas Eltern eingeladen. Alle ihre Söhne sind berühmte climbing sherpas geworden, arm sind sie nicht, dennoch bleiben sie ihrer einfachen und ursprünglichen Lebensweise treu.

Am Sonntag wandern wir nach Khumjung (3800m) und bleiben dort über Nacht. Am nächsten Tag gehen wir über das berühmte Kloster Tengpoche weiter nach Deboche in 3700 Metern Höhe. Sechs Nächte befanden wir uns nun in etwa gleicher Höhe, ab morgen soll es höher hinauf gehen.

Am nächsten Morgen wandern wir in das Dorf Pangboche, idyllisch am Fuße des heiligen Berges Ama Dablam gelegen. Dort treffen wir Lama Gishi, einen Gelehrten und überall im Khumbu anerkannten Mönch. Lange bleiben wir bei ihm und erhalten die Segnung für die Expedition, die sowohl uns Westlern als auch natürlich den Sherpa in unserer Mannschaft sehr wichtig ist. In Pheriche (4250m) verbringen wir die nächste Nacht. Hier steige ich vorerst aus der Expedition aus. Während der letzten beiden
Tage war das Wandern trotz eindrucksvoller Kulisse kein Spaß für mich. Drei weitere Nächte bleibe ich in Pheriche, da Gesundwerden mit zunehmender Höhe immer schwieriger wird. Etwas frustrierend - vor einem Monat rannte ich die Berge nur so rauf und runter und jetzt werfen mich Wanderungen im Pensionistentempo um.

Die zusätzlichen Nächte in Pheriche, und wohl auch die Antibiotika, tun mir gut und am Samstag starte ich durch und erreiche in zwei Tagen, mit nur einem Tag Verspätung auf mein Team, das Basislager am Mount Everest in 5350 Metern Höhe. Bald wird das Basislager der größte Ort im Khumbu sein - 20 Expeditionen werden erwartet.

Das Lager liegt auf dem schuttbedeckten Eis des Khumbu- Gletschers. Kein wirklich schöner Platz, aber mit eindrucksvoller Kulisse! Heute war Ruhetag im Basislager, Besuch anderer Camps, freudiges Wiedersehen mit alten Bergkameraden. Morgen, dienstags, werden wir die Puja- Zeremonie halten. Die Götter des Berges sollen gnädig gestimmt werden. Kein Sherpa würde auch nur einen Fuß an den Berg setzen, ohne diese Zeremonie mitgemacht zu haben.

Die Blutzucker-Durchschnittswerte sind nun auf 130-140 mg/dl angestiegen. Anaerobe Phasen beim Gehen, Fieber, Medikamente und bewusstes Aufladen mit Kohlehydraten sind dafür wahrscheinlich hauptverantwortlich.



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