Reiseberichte


Navigation: Übersicht / AFRIKAS SÜDEN UND DIE INSELN DES INDISCHEN OZEANS

KNAPP ÜBERLEBT!

Nach einem kurzen Aufenthalt in dem kleinen Nationalpark Mokolodi und einem Besuch der Hauptstadt Gabarone, passieren wir den Wendekreis des Steinbocks. Auf zunehmend einsamer, von Buschwerk gesäumter Landstraße, vorbei an kleinen Dörfern mit niedlichen, eingezäunten Rundhütten und von Termitenhügel zersetzter Savanne geht es über Hunderte Kilometer dem Norden zu.

Nach Nata weisen Warnschilder darauf hin, dass nun die wild area beginnt, Aussteigen ein Risiko darstellt! Und wirklich erblicken wir mit einem Mal einen riesigen Elefanten am Rand der Asphaltstraße! Wir bremsen auf der Stelle und starren einander gebannt an. Eine Weile verharren wir so, dann stampft der Gigant langsam auf uns zu, wedelt bedrohlich mit den Ohren, heute scheint der Bulle mit dem linken Fuß aufgestanden zu sein, denn er deutet einen Scheinangriff an! Doch wir können nicht genug kriegen, unsere Fotoapparate klicken weiter, obwohl uns das Herz fast in die Hose rutscht.
Plötzlich setzt er zum Galopp an, wirft den Rüssel mit lautem Trompeten in die Höhe, wir geben Gas! Einen Augenblick scheint er zu überlegen, ob er uns verfolgen soll, dann quert er die Straße und verschwindet auf der anderen Seite.

In weiterer Folge treffen wir noch auf eine Reihe von Elefantenherden, bevor wir den Nationalpark Chobe erreichen und dort unsere Zelte unter schattigen Bäumen nahe dem Fluss aufstellen. Die Nacht entwickelt sich zur aufregenden Geräuschkulisse: Nilpferde grunzen und schlurfen nur wenige Meter entfernt von uns, und etliche andere Tiergeräusche wecken jeweils unterschiedliche, abenteuerliche Vorstellungen in jedem von uns.
Schon früh am Morgen unternehmen wir mit dem Jeep, am Nachmittag mit einem Schiff ausgedehnte Pirschfahrten. Unzählige Wasservögel kreisen in den Lüften, hocken auf Ästen, Büffel und Hippos suhlen sich träge im Wasser, Mungos und Affen jagen über die Sandstraße entlang des Flusses, eine Elefantenherde plantscht vergnügt im Wasser, Krokodile liegen mit aufgerissenen Mäulern reglos auf einer Sandbank.
Inzwischen hat am Campinggelände eine Bande von Affen ihr Unwesen getrieben, Essensbehälter von unvorsichtigen Gästen aufgeknackt, ein Pinselohrschwein schnüffelt, mit seinen Jungen im Schlepptau, zwischen unseren Zelten herum.

Fast perfekt deutsch spricht uns der Grenzbeamte auf dem Weg nach SIMBABWE an. Danach begrüßen uns gleich etliche Warzenschweine und Giraffen mitten auf der Straße, und auch die Dickhäuter lassen nicht lange auf sich warten.
Schon von Weitem ist das Tosen der Victoria-Fälle zu vernehmen. Sie brechen in einer 1688m breiten Spalte mit einer Falltiefe von bis zu 108m und gelten als größte einheitliche hinabstürzende Wassermasse der Welt. Doch das Einzigartige ist ihre Formation, wenn die wilde Menge förmlich in der brodelnden Tiefe verschwindet.
Da gerade Ende der Regenzeit ist, gleicht das Spektakel einem Hexenkessel aus Gischt, Getöse und unbändiger Naturgewalt. Wir wandern in einem dichten Gischt- und Sprühregen, den ein wunderschöner Regenbogen überspannt, und das Wasser rinnt uns bald beim Kragen hinein und bei den Schuhen heraus.

Natürlich statten wir auch dem Teil auf der Seite von SAMBIA einen Besuch ab, denn dort wirbelt das Wasser besonders heftig in einem reißenden Strudel. Außerdem schlendern wir noch ein wenig in der Kleinstadt Livingstone herum, unsere beiden Youngsters freunden sich gleich mit ein paar Jugendlichen an und Valentin gibt einiges von seinen Breakdance Figuren preis, was natürlich einen Sturm der Begeisterung hervorruft.

Zurück in SIMBABWE begeistert uns die folgende Strecke nicht nur durch ihre landschaftlichen Reize, Wälder, Flüsse, orange leuchtende Blumen, sondern auch durch die bezaubernden Menschen. Viele wandern entlang des Straßenrands oder lagern in der Wiese, Kinder bieten Wassermelonen an und als wir eine erstehen, läuft gleich die ganze Familie zusammen. Versteckt hinter Büschen befinden sich die winzigen Rundhütten, dazwischen auch einige Häuschen aus Lehm. Frauen balancieren Kübel mit Wasser und andere Lasten am Kopf, das Leben spielt sich weitgehend an der Basis ab.
Im Nationalpark Hwange geben wir uns erneut der malerischen Busch- und Savannenszenerie und etlichen Tierbegegnungen hin. Abends genießen wir Sadza, das traditionelle Gericht aus Maisbrei und Spinat und einen spektakulären Sonnenuntergang, Zebra- und Elefantenherden ziehen im rötlichen Schein dahin, eine Giraffe verschwindet im bläulichen Schatten hoher Bäume, kitschiger kann die afrikanische Nacht gar nicht beginnen, denn bald schon funkeln Millionen Sterne auf uns nieder.
Um 5 Uhr früh weckt uns lautes Löwengebrüll, wir sind sofort putzmunter, Shana und Valentin stürzen aus dem Chalet, keine Spur von Angst, nur die Gier, die Raubkatze endlich von Angesicht zu Angesicht zu erwischen! Aber leider, es bleibt lediglich beim Röhren! Nervös ist nur der Wächter, der aufgeregt mit seiner Waffe herumfuchtelt.



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