Reiseberichte


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GLÜCKSSPIELE

Als Geheimtipp gilt das Mkhuze Game Reserve, Flussläufe mit üppigem Bewuchs und Riedgrasbänke werden von mächtigen Mahagonibäumen beschattet, wilde Feigenbäume werden bis 25m hoch und dienen als traditionelle Heilpflanze und Nahrungsmittel, in den Sumpfgebieten stechen die gelben Stämme der Fieberbäume aus dem Grün heraus, daneben gibt es sanddurchsetzte Waldlandschaften, dichtes Gestrüpp und Grasflächen, auf denen besonders die Schirmakazien und riesige Termitenhügel beeindrucken.
Auch die Tierwelt ist mit diversen Bock- und Antilopenarten wieder reichlich vertreten, Giraffen staksen bedächtig über die Straße, Zebras, Warzenschweine und Gnus flitzen hurtig dahin, ein prächtiger Wasserbock beobachtet uns vom Gebüsch aus.
Die meisten Tiere scheinen gar nicht scheu, fast könnte man meinen, sie positionieren sich auch noch vorteilhaft für diverse Fotoaufnahmen, jedenfalls lassen sich manche nur widerwillig von der Straße drängen, vor allem wenn sie unter schattigen Bäumen Siesta halten. Nur zwei schuppige Leguane fühlen sich gestört und haxeln eilig ins Unterholz.

Ein lächelndes Welcome empfängt uns bei der Grenze nach SWAZILAND beim Einlass ins Königreich, in dem Zeremonien, Tänze und traditionelle Medizin heute noch gepflegt werden. Andererseits galt das Land lange Zeit als Enklave für Glücksspiele, die ja in Südafrika verboten waren. So erklärt sich auch die Ansammlung an luxuriösen Hotels, Casinos, Restaurants, Schönheitsfarmen und Nachtclubs entlang der Asphaltstraße in Richtung der Hauptstadt Mbabane.

Nach dem Besuch eines kleinen Nationalparks, in dem wir trotz heftigen Regens eine Rundwanderung unternehmen und dabei eine überraschende Begegnung mit einem fast zutraulichen, mächtigen Nyala Bock haben, wenden wir uns dem kleinen Bergdörfchen Bulembu zu. Der Ort selbst ist ein ehemaliges Abbau-Gebiet für Asbest, die verlassenen, bunt gestrichenen Hütten der Arbeiter ziehen sich noch in Reihen auf einen Hang hinauf. In der von Schlacke-Hügeln umgebenen Geisterstadt haben sich jüngst wieder Leute angesiedelt, doch bei unserer Frage nach Käse im einzigen Shop wird nur mitleidig gelächelt: Es gibt nur Milch, Toastbrot, Fischdosen und Chips und Honig aus der dorfeigenen Imkerei.
Unser Ziel hier ist die Besteigung des 1862 m hohen Emlembe, des höchsten Berges im Land. Der Weg ist einfach und führt anfänglich durch ein Schulgelände, unzählige neugierige Kinderaugen verfolgen uns auf dem mit Gras verwachsenen und von Steinen durchsetzten Pfad. Nach zwei Stunden sind wir oben und durchklettern übermütig auch noch den Stacheldraht ins südafrikanische Territorium, um auf einer rostigen Kanone Platz zu nehmen.

Anschließend reisen wir, diesmal höchst legal, wieder in SÜDAFRIKA ein und quartieren uns in Malelane in einem entzückenden Cottage ein. Es liegt malerisch am Crocodile River, der an den Kruger Nationalpark grenzt. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sitzen wir am Wasser und beobachten das schnaufende Auftauchen der Hippos.

Zeitig am Morgen fahren wir in den Park ein. Leider sind, bedingt durch die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage, sämtliche Nebenstraßen gesperrt, wir zuckeln stundenlang dahin und unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt, bevor wir wenigstens einige Herden von Springböcken und Impalas zu Gesicht bekommen, dann entdecken wir aber auch noch Warzenschweine, Giraffen, drei Elefanten und eine Tüpfelhyäne im Straßengraben.
Von einer Anhöhe aus erblicken wir zwei Autos in weitem Abstand voneinander stehen. Was ist da los? Langsam nähern wir uns den beiden – und da, etwa in der Mitte, türmt sich ein mächtiges Weißes Rhino gleich beim Straßenrand auf! Wir bleiben genau vor dem Tier stehen, ein Baumstamm liegt ja immerhin noch dazwischen, so schnell kann der Koloss da nicht drüber! Zitternd schießen wir Fotos, immer auf der Hut, den Fuß am Gaspedal.
Danach werden wir weiterhin reichlich belohnt: Elefanten, Giraffen, Zebras, Gnus und Kudus, fast plagt uns das schlechte Gewissen, als wir bei einer Picknickstation gegrillte Kudu-Würstel verspeisen.
Im Camp Satara schlagen wir unser Zelt auf und bereiten unser Nachtmahl zu. Auf einmal ertönt lautes Löwengebrüll, alle stürzen zum Zaun, aber zu sehen ist leider nichts!
Am nächsten Tag verbreitet sich rasch die Nachricht, wo die Raubkatze gesichtet wurde, wir sausen natürlich hin. Ein Geländefahrzeug steht am Rand, einige Damen präsentieren uns stolz ein Foto von einer mächtigen Löwenmähne, vor zehn Minuten ist er aber leider im Gebüsch verschwunden, Geier hocken rundum auf den Ästen kahler Bäume. Unglücklicherweise haben die Ladys aber jetzt einen Platten und müssen auf Hilfe warten, denn aussteigen sollte man aus dem Fahrzeug besser nicht! Unser Mitleid hält sich boshaft in Grenzen, immerhin hatten sie das Privileg den King zu erspähen!
Exotische Vogelarten, zwei Sträuße, ein scheuer Schakal und eine Schildkröte, die sich langsam über die Straße wagt, finden sich noch auf der weiteren Pirsch-Fahrt ein, bevor wir das Areal wieder verlassen und uns der Panoramaroute zuwenden.



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