Reiseberichte


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WELTWUNDER IM LAND DES LÄCHELNS

Zurück im Land des Lächelns in CHINA gefriert uns allerdings selbiges, angesichts der noch immer herrschenden Eiseskälte. Unverdrossen geben wir uns in Peking jedoch der Illusion in der Verbotenen Stadt hin: Der drängende Besucherstrom wird für uns zu zahllosen Wächtern und Bedienten des letzten Kaisers, der noch 1935 als Gefangener in seiner eigenen Palastwelt regierte.
Statt der üblichen Eiersuche am Ostersonntag begeben wir uns auf die Suche nach der berühmten Chinesischen Mauer, denn sie versinkt in Regen und Nebel und leider können wir nur immer Teile dieses gewaltigen Bauwerks und einzelne Wachtürme erkennen. Aber bei Sonnenschein kann ja schließlich jeder!
Dass wir in Peking beim KFC landen, haben wir einer zufällig entdeckten Marktstraße zu verdanken, in der sich endlos Garküchen und Imbissstände reihen: Das Angebot fängt bei Tintenfischen und Seesternen an und steigert sich über Schlangen, Skorpione, Maden und Spinnen, fein auf Spießen hergerichtet.

China verfügt in den Städten über ein ausgezeichnetes U-Bahn-System, alles übersichtlich und vor allem in englischer Sprache angeschrieben, auch diverse Ansagen, und über Land stehen zahlreiche Varianten für die Bahn zur Auswahl. Wir entscheiden uns für den Hochgeschwindigkeitszug von Peking nach Xi’an, eine Strecke von 1200 km in fünfeinhalb Stunden, wobei Geschwindigkeiten von 300 km/h erreicht werden! Das Zentrum dieser Stadt besteht aus einem idyllisch angelegten Park, an dessen Enden sich jeweils der mehrstöckige Glocken- und Trommelturm befindet, in denen untertags Konzerte auf alten Originalinstrumenten gegeben werden.

Oft haben wir schon Bilder oder Filme darüber gesehen, aber es ist ein überwältigender Anblick tatsächlich davor zu stehen! Sprachlos bestaunen wir in der riesigen Halle die gigantische Armee der Terrakotta-Figuren – das achte Weltwunder! Jede Figur ist einzigartig, keine gleicht der anderen. Schon mit 13 Jahren kam der berüchtigte Herrscher Qin 210 v.Chr. an die Macht und begann sofort mit dem Auftrag für die Tonfiguren. Sämtliche Mitwisser wurden aber gleich nach Fertigstellung lebendig begraben. Etwa 6000 Wächter stehen in Reih und Glied in mehreren Bahnen, und es werden immer noch neue ausgegraben und restauriert. Gefunden wurde die erste Figur erst 1974 von einem Bauern, zufällig bei der Suche nach Grundwasser. Er ist sogar selbst anwesend, und wir dürfen ihm die Hand schütteln.
Abends genießen wir bei einem stilvollen Bankett nicht nur die berühmten Dumplings, mit allerlei Köstlichkeiten gefüllte Teigtäschchen, sondern auch eine Vorführung von traditionellen Tänzen, Gesang, Schauspiel und Musik auf alten Instrumenten.

Mit dem Nachtzug geht es nun in Richtung Shanghai, kurz davor wandeln wir noch einige Stunden in den Literatengärten von Suzhou, entzückend gestaltete Anlagen mit skurrilen Felsen, malerischen Teichen mit gewölbten Brücken, plätschernden Wasserfällen, geheimnisvollen Grotten und Tunneln und bezaubernden Pavillons.
Im krassen Gegensatz dazu wirkt die Metropole Shanghai, ein Hochhausgebirge, zerschnitten von Schnellstraßen auf Betonstelzen. Nach dem ersten Opiumkrieg wurde die Stadt 1842 dem Außenhandel geöffnet, ein märchenhafter, wirtschaftlicher Aufschwung begann. Ein imponierendes Ensemble prächtiger Repräsentanzen internationaler Banken und Handelshäuser wurde Anfang des 20. Jahrhunderts an der Flusspromenade errichtet. Auf der Halbinsel Pudong nehmen der 468 m hohe Fernsehturm Oriental Pearl und raffiniert gestaltete Wolkenkratzer mit gläsernen Fassaden den Blick gefangen.
Die Aufwärtsspirale des Fortschritts dreht sich in diesem noch immer kommunistisch geführten Land in rasantem Tempo. Dabei sind natürlich auch viele Dinge zu hinterfragen, aber angesichts blitzsauberer Straßen, penibler Mülltrennung und Rauchverbot nahezu in allen öffentlichen Bereichen, stellt sich uns doch die Frage: Wo bleiben wir in Europa? Oder hat unser Schlendrian doch noch mehr Lebensqualität?
Vergnügt schlendern wir auch in der sogenannten Altstadt herum, Häuser wurden im traditionellen Stil mit geschwungenen Dächern und reich verzierten Fassaden renoviert oder neu errichtet, die mit Souvenirshops und kleinen Imbissbuden gesäumten, schmalen Gassen führen über die berühmte Zickzackbrücke zu einem entzückenden Teehaus.

Dass man in China ganz ohne chinesische Sprachkenntnisse auskommt, haben wir uns weitaus schwieriger vorgestellt! Aber abgesehen von vielen englischsprachigen Aufschriften, gibt es auch in entlegeneren Gebieten zahlreiche Möglichkeiten. In jeder Unterkunft liegen Visitenkarten mit genauem Lageplan und Chinesischen Zeichen für Taxifahrer auf, und es findet sich auch immer ein Englisch-Kundiger, der angerufen werden kann, dem wir dann unseren Wunsch mitteilen können. Natürlich bieten sich auch via Smart-Phone Übersetzungshilfen an, so gut wie jeder läuft damit schon herum.



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