Reiseberichte
Navigation: Übersicht / MÄRCHEN AUS DEM ORIENT
ALTSTÄDTE IM VERGLEICH
Am nächsten Morgen fliegen wir über Dubai nach GEORGIEN in die Hauptstadt Tiflis. Die Altstadt entspricht dem im 5.Jh. erbauten historischen Stadtkern und vereint Sakralbauten verschiedener Religionen. Beim Wiederaufbau im 19. Jh. wurden die unregelmäßigen, gewundenen Straßen mit Kopfsteinpflaster und die mittelalterliche Stadtstruktur erhalten. Bei den Wohnbauten handelt es sich um traditionelle zwei- bis dreistöckige Backsteingebäude mit einem System ausgedehnter, weitläufiger hölzerner Balkone, Passagen, Außentreppen und einem Hof, der als Vestibül dient.
Entzückt schießen wir etliche Fotos von den mit vielen Verzierungen und Steinfiguren versehenen Fassaden. Obwohl die meisten Häuser stark renovierungsbedürftig sind, lassen sie doch den alten Glanz und Charme dieser Stadt erkennen.
Natürlich besuchen wir auch die Metechi-Kirche und fahren mit der Seilbahn zur Narikala-Festung aus dem 4.Jh. hoch. Einige Male laben wir uns in einem der entzückenden Kaffeehäuser und kehren abends in einem urigen Lokal ein.
Am nächsten Tag steigen wir am Busbahnhof in eine Marschrutka ein, die russische Bezeichnung für ein Kleinbus-Sammeltaxi, und brausen über eine schmale Bergstraße durch beschauliche kleine Dörfer bis zum Grenzort nach ASERBAIDSCHAN.
Nun wird es kompliziert, denn auf dieser Seite gibt es keinen öffentlichen Verkehr Wir wollen nach Seki, aber es dauert eine ganze Weile, bis wir nach mehreren Irrfahrten mit Taxis und Kleinbussen dort auch endlich landen. Dafür gestaltet sich die Unterkunft speziell, denn wir beziehen eine Kammer in der im 18.Jh. erbauten Karawanserei.
Am nächsten Morgen stapfen wir den kurzen steilen Aufstieg zur Zitadelle und zum Palast hinauf. Die 1762, ohne einen einzigen Nagel erbaute Sommerresidenz Shaki Khans gehört mit ihrer prachtvollen Innengestaltung zu den schönsten der Welt. Die Wände sind mit Blumenmustern und teilweise Comic-ähnlichen Szenerien bemalt
Am nächsten Morgen reisen wir mit einem Taxi weiter. Durch breite Alleen mit gemütlichen Straßenrestaurants und Ständen zweigen wir bald von der Ebene in die von schroffen Felswänden begrenzten Berge des Großen Kaukasus ab und erreichen nach einer Fahrt entlang wild schäumender Flussschlingen das auf 1400m Höhe gelegene Dörfchen Lahic.
Beim Garden of Paradise werden wir abgesetzt, die Siedlung ist bekannt für ihre traditionellen Kupferschmiede und so schlendern wir über Kopfsteinpflaster durch die engen Gässchen zwischen den Werkstätten dahin, lassen den Touristenrummel hinter uns und zweigen immer wieder seitwärts zu stilleren Plätzen ab, bis wir schließlich am Flussufer landen.
Anderntags setzen wir unsere Weiterfahrt mit einem Einheimischen, der uns gegen Benzinbeteiligung mitnimmt, fort. Leider erweist sich die Fahrt als riskante Raserei, aber wir kommen wohlbehalten in der Hauptstadt Baku, am Kaspischen Meer gelegen, an. Es dauert eine ganze Weile, bis wir uns durch den dichten Verkehr bis zur ummauerten Altstadt geschlängelt haben. Nach Durchschreiten des Stadttors setzen wir den Weg zu Fuß in der Altstadt fort.
Etwas außerhalb der Stadt liegen die Schlamm-Vulkane, ein spektakuläres Erlebnis! Dabei wird Gas im Untergrund zusammengepresst und dringt dann mit Wasser und Gestein nach oben. Unter lautem Blubbern zerplatzen die grauen Blasen und der mineralhaltige Schlamm spritzt auf und ergießt sich in Strömen über den Erd-Kegel. Man muss aufpassen, dass man nicht zu nahe kommt oder im Sandhügel einbricht, wie dies einigen anderen Besuchern passiert. Wie graue Gespenster wanken sie zu ihren Autos!
Die rund 6000 Felszeichnungen von Gobustan sind unser nächstes Ziel, die ältesten sind vor etwa 10 000 Jahren entstanden und zeigen Menschen, Tiere und Jagdszenen. Auch bei einer alten Römerinschrift halten wir noch an.
Nun kurven wir im Hafenviertel im Wald der Bohrtürme und Pumpmaschinen herum. Manche Plattformen sind so groß, dass für die Arbeiter mit ihren Familien Wohnstrukturen geschaffen wurden, sogar Schulen findet man darauf. Und außerdem wurde in diesem Areal ein James-Bond-Film gedreht. Zuletzt besuchen wir noch die riesige moderne Moschee, von deren Aussichts-Terrasse man einen netten Überblick über die Stadt genießt.
Das Chaos auf den Straßen ist dann weniger genussvoll, nächtens flanieren wir dann noch durch die belebten Straßen rund um den Fontänen-Platz. Am Morgen brechen wir zu einem ausgedehnten Rundgang durch das pittoreske Labyrinth der verwinkelten Gassen der Altstadt auf. Die meisten Mauern und Türme, die nach der russischen Eroberung 1806 verstärkt wurden, stehen seit persischer Zeit. Weltberühmt sind der Palast der Khane von Schirwan, die Karawansereien, der Jungfrauenturm aus dem 11.Jh., die Bäder und unzählige Moscheen, eindrucksvoll auch die Villen aus dem 19.Jh., der Zeit des Ölbooms.
Die Unabhängigkeitsstraße, die belebte Ringstraße Bakus, ist von einzigartiger Architektur gesäumt, unter anderem dem Rathaus, um 1900 im Renaissance-Stil erbaut und mit einem Uhrenturm versehen, sowie dem Ismaliliya-Palast. Von hier spazieren wir durch den Park zur Uferpromenade und gönnen uns dort einen letzten Eiskaffee, bevor wir nach WIEN abfliegen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|